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Weniger ist definitiv so viel mehr!

WENIGER IST DEFINITIV VIEL MEHR!

 

Ist Euch das auch schon einmal aufgefallen: Einkaufen macht Spaß. Besitz macht aber eben nicht glücklich! 

 

Kennt Ihr Mitmenschen, die ständig Kaufen und Bestellen aber mit keinem neuen Besitz auch nur minimal glücklicher oder entspannter erscheinen? Geht es Euch ähnlich wie mir, dass Ihr beim Einkaufen merkt, wie satt Ihr eigentlich seid? Wieviel Material Ihr in Eurem bisherigen Leben angehäuft habt?

 

„The paradox of things“ habe ich neulich in diesem Zusammenhang gelesen... Ich würde dieses Sachen-Paradox etwas anders definieren und mache mir in den vergangenen Wochen immer mehr Gedanken dazu...

 

Gedanken über mein Konsumverhalten. Gedanken, was mich glücklich macht. Gedanken darüber, warum vielleicht gerade in unserer westlichen Welt, Besitz mit Glück verwechselt oder beide Begriffe sehr fatal miteinander vermischt werden.

 

Besitz macht nicht glücklich. Das wissen wir, das nehmen wir an, das ahnen wir. Warum dann, fällt es uns so schwer, aus der sich ständig drehenden Spirale aus „Kaufen – besitzen – mehr kaufen – noch mehr besitzen...“ auszusteigen?

 

Ist der richtige Ansatz der, sich endlich einmal in Ruhe Gedanken zu machen, WAS denn glücklich macht? Ich denke, das ist eine, wenn nicht sogar die einzige Möglichkeit, der Sache auf den Grund zu gehen...

 

Ich für mich stelle schon eine Weile fest, dass Besitz teilweise sogar belastend sein kann. Dinge kosten Zeit. Sie müssen untergebracht, repariert, abgestaubt aufgeräumt und irgendwann zeit- und nervraubend auf ebay verkloppt werden... Das klingt insgesamt doch nicht sinnig, oder?

 

Wie viel Zeug haben wir angehäuft? Wie oft wissen wir vor lauter Besitz nicht mehr, wo dieses oder jenes Teil (was wir damals sooo dringend brauchten) rumliegt, wie oft stellen wir uns die Frage, warum um Gottes willen wir DAS denn gekauft haben...

 

Ist der Gedanke nicht schön, morgens, mittags und abends Tee aus der gleichen Tasse zu trinken? Ich mag diesen Gedanken. Er ist einfach, er strahlt Ruhe aus, er ist unaufgeregt...

 

Denkt mal darüber nach. Ich tue das und finde hier im Moment einen neuen Weg für mich. Nicht den der totalen Enthaltsamkeit. Eher vielleicht den Weg von bewusstem Konsum. Eher den Weg, mein Geld für schöne Gelegenheiten auszugeben, als unbedingt für noch mehr Besitz! 

 

Beispiel gefällig: Am kommenden Wochenende springe ich gemeinsam mit meinem Sohn (je an einen Tandemsprung“piloten“ geschnallt) bei 4.000 Metern Höhe aus einem Flugzeug. Das kostet Geld. Für das gleiche Geld, könnten wir toll Klamotten einkaufen gehen. Klamotten, die dann mit vielen anderen im Schrank liegen und ziemlich schnell zu einem ziemlich unbedeutenden Konsumgut verkommen... Das gemeinsame Erlebnis des Fallschirmsprungs werden wir das komplette Leben in unseren Herzen tragen und davon zehren...

 

Mich macht glücklich, wenn ich Zeit habe. Am besten mit Menschen, die mir viel bedeuten. Und Achtung Falle: Diese Zeit mit den Menschen, die Euch so viel bedeuten, muss eben nicht im 5-Sterne-Hotel in Dubai stattfinden, um die besondere Zeit zu sein von der ich spreche. 

Es genügt, die eine Tasse Kaffee in Ruhe. Ohne viele Worte, mit einem Blick in Eure Lieblingslandschaft. Ohne Spektakel. Ohne die Erwartung, dass dieser Moment doch nur besonders werden kann, wenn man mit der Pferdekutsche vorreitet und Champagner trinkt.

 

NEIN! BITTE NICHT! „Keep it simple!“ möchte ich an dieser Stelle fast laut herausschreien...

„Keep it simple“ ist der richtige Ansatz. Zumindest für mich fühlt sich dieser am besten an. 

 

Wenn es uns gelingt, den kurzen, unspektakulären Moment genussvoll aufzusaugen, entspannen wir. 

 

Wenn es uns gelingt, nicht immer „das Besondere“ erleben zu wollen (oft auch um andere zu beeindrucken), sondern im Einfachen das Besondere zu erkennen, werden wir glücklich. 

 

Wenn wir wieder lernen, die absolute Ruhe zu genießen, tragen wir diese Ruhe mit in den manchmal anstrengenden Alltag.

 

Gestern Abend saß ich mit meiner Gitarre bei meiner Hündin in der angenehmen Abendluft auf der Terrasse. Es war ein so friedlicher Moment, eine Stunde voller Gedanken und Muse, eine Stunde zum Krafttanken. Ohne Ablenkung, ohne künstliches Spektakel. Einfach und schön! 

 

Seid Euch im Klaren darüber, wie einfach es ist, aus eigener Kraft und ohne jeden finanziellen Aufwand schöne, kraftvolle, friedliche Momente zu genießen, die das Leben unendlich bereichern können.

 

Was macht Dich glücklich? Was unternimmst Du heute noch, um Deinen einfachen Glücksmoment einzufangen?

 

Steffen